May 10, 2025
4 min.
Jona

Natürliche Heilmittel für Pferdekrankheiten | Pferdesachen-Blog

Entdecke sanfte Hausmittel gegen Husten, Magengeschwüre & Hautprobleme bei Pferden – praxiserprobt für Anfänger, mit klarem Nutzerfokus und Sicherheitshinweis.

Natürliche Heilmittel für Pferdekrankheiten | Pferdesachen-Blog

Warum uns sanfte Methoden im Stall am Herzen liegen

Als wir vor zwei Jahren unsere kleine Reitanlage eröffneten, standen wir vor der großen Herausforderung, unseren Pferden nicht nur einen liebevollen, sondern auch einen gesunden Alltag zu bieten. Schnell merkten wir: Die unzähligen Fachbücher und Tierarzt-Leitfäden sind Gold wert – aber häufig reichen schon einfache, natürliche Hausmittel aus unserem Umfeld, um den Vierbeinern Linderung zu verschaffen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Wir haben unzählige Abende damit verbracht, in der Sattelkammer selbst angesetzte Tees und Salben zu mischen, Erfahrungsberichte in Online-Foren zu durchforsten und neue Methoden im wöchentlichen Stall-Treff zu diskutieren.

Dabei haben wir gelernt, dass Husten nach einem staubigen Einstreutag nicht immer gleich eine Spritze erfordert, sondern oft schon ein Kamilledampf-Bad Wunder wirkt. Dass Verdauungsprobleme nach einem Turnier nicht automatisch mit teuren Pharma-Präparaten gelöst werden müssen, sondern Aloe-Vera-Saft oder geschrotete Leinsamen eine sanfte Alternative sind. Und dass ein Sommerekzem nicht erst zum Krankenhausaufenthalt führen muss, wenn man frühzeitig Ringelblumen-Salbe aufträgt und Fliegenschutznetze einsetzt.

In diesem Ratgeber teilen wir unsere persönlich erprobten Rezepte und Tipps – immer bürgerlich, leicht verständlich und mit Blick auf Anfänger-Pferdehalter. Wir sind keine Tierärzte, sondern stehen selbst regelmäßig mit Eimern, Tinkturen und Ofenhandschuhen im Stall, um unsere Maßnahmen auszuprobieren. Bei hartnäckigen oder schweren Symptomen bitten wir dich, zusätzlich einen Tierarzt hinzuzuziehen.

1. Husten & Atemwegsreizungen

Was bei uns passierte: Unsere Stute Bella begann im Herbst nach langen Reitstunden häufig zu husten – besonders, wenn wir das alte Heu aus der Ecke holten.

Unser natürlicher Ansatz:

  • Kamillen-Inhalation: Jeden Abend nach dem Ausmisten füllten wir einen Eimer mit heißem Wasser und 50 g getrockneten Kamillenblüten. Mit einer großen Decke über Eimer und Pferd erzeugten wir einen improvisierten „Dampfsauna“-Effekt. Bereits nach drei Tagen sank Bellas Hustenfrequenz deutlich.
  • Propolis-Extrakt: Wir mischten 15 ml Propolis in ihr Kraftfutter, um die Schleimhäute zu stärken. Innerhalb einer Woche wirkte ihre Atmung ruhiger und freier.
  • Stall-Feintuning: Staubarmes Heu, Heunetze sowie zweimal tägliches Stoßlüften wurden zur festen Routine und verhinderten neue Reizungen.

2. Magengeschwüre & Verdauungsstörungen

Unsere Ausgangslage: Nach einem anspruchsvollen Turnier-Wochenende zeigte unser Wallach Carlo Appetitlosigkeit und Kolik-Anzeichen.

Unsere Tricks:

  • Aloe-Vera-Saft: Wir gaben ihm morgens und abends je 80 ml Bio-Aloe-Vera-Saft ins Müsli. Bereits am dritten Tag fraß Carlo wieder besser und wirkte entspannter.
  • Leinsamen-Schleim: 100 g geschrotete Leinsamen quellten wir über Nacht in Wasser und mischten den Schleim morgens unter das Heu. Die schonende Schicht auf der Magenwand beruhigte seinen empfindlichen Magen spürbar.
  • Heu ad libitum: Anstatt feste Fütterungszeiten setzten wir auf kontinuierliches Heuangebot, damit Car­los Magen nie ganz leer war – Koliken kamen seither nur noch selten vor.

3. Hautprobleme & Sommerekzem

Unsere Beobachtung: Jedes Jahr im Frühsommer begannen unsere Ponys zu scharren und sich am Genick zu beißen – klassische Anzeichen für Sommerekzem.

Unsere Lösung:

  • Ringelblumen-Salbe: Wir stellten aus getrockneten Calendula-Blüten, Bio-Öl und Bienenwachs eine pflegende Salbe her und trugen sie morgens und abends auf. Die Entzündungen heilten schneller ab, und das Jucken ließ sichtbar nach.
  • Verdünntes Teebaumöl: Für Mückenstiche mischten wir einen Tropfen Teebaumöl mit 20 Teilen Jojobaöl in einer kleinen Sprühflasche. Binnen Minuten beruhigte sich die Haut.
  • Brennnessel-Waschroutine: Einmal pro Woche spülten wir die betroffenen Stellen mit lau­warmem Brennnes­sel­tee – ein echter Geheimtipp für empfindliche Haut!
  • Schutzdecken: Abends warfen wir Ekzemerdecken über die Ponys, um erneute Stiche zu verhindern.

4. Gelenkbeschwerden & Arthrose

Unsere Erfahrung: Unser Oldie Max zeigte nach langen Ausritten steife Gliedmaßen und mochte das Aufstehen morgens kaum noch.

Unser Pflegeplan:

  • Teufelskralle & Weidenrinde: Wir kombinierten 10 g Teufelskrallen­pulver mit 5 g Weidenrinden-Extrakt täglich im Futter. Nach drei Wochen bewegte Max sich schon schwungvoller.
  • Omega-3-Öle: Morgens fügten wir 50 ml Leinöl zu seinem Futter hinzu. Die leichten Gelenkschmerzen ließen deutlich nach.
  • Warme Umschläge: Vor dem Training wickelten wir die Gelenke mit Molkebandagen, um die Durchblutung anzuregen.
  • Schonende Bewegung: Wir reduzierten die Distanz, aber erhöhten die Häufigkeit der Ausritte auf weichem Boden – das half Max, beweglich zu bleiben.

5. Unterstützung des Immunsystems

Unsere Motivation: Wir wollten unsere Pferde präventiv stärken, damit sie gar nicht erst krank werden.

Unser Rundum-Paket:

  • Probiotika: Täglich 15 g Probiotika-Pulver ins Müsli verbessert seit Monaten die Verdauung unserer Pferde und reduziert blähende Heuwechsel.
  • Beta-Glucane: Wir mischen 7 g Trockenhefe pro Pferd ins Futter – seitdem fällt kein Schnupfen mehr außer bei starkem Wetterwechsel an.
  • Quittenhaut-Tee: Zweimal die Woche koche ich Quittenhaut, lasse den Sud abkühlen und mische ihn unter das Kraftfutter. Die Gerbstoffe stärken die Schleimhäute und wirken leicht antibakteriell.

Fazit

Unsere Erfahrungen zeigen: Naturmittel können echte Alltagshelden sein – sei es gegen Husten nach staubigem Einstreuen, gegen Magenprobleme nach Turnierstress oder gegen das gefürchtete Sommerekzem. Wir haben gelernt, dass einfache Rezepte aus Kamillendampf, Aloe-Vera-Saft, Ringelblumen-Salbe und Superfood-Ölen nicht nur schonend, sondern auch sehr wirkungsvoll sind. Sie begleiten unsere persönliche Stallroutine und geben uns das gute Gefühl, unseren Pferden eine sanfte, nebenwirkungsarme Pflege zu bieten.

Wichtig: Wir sind keine Tierärzte, sondern berichten von eigenen, praxiserprobten Wegen. Bei schweren oder dauerhaften Beschwerden solltest du immer einen Tierarzt hinzuziehen und unsere Methoden mit professioneller Diagnose kombinieren. Probiere die vorgestellten Rezepte in deinem Stall aus, passe Dosierungen an dein Pferd an und dokumentiere Wirkung sowie Verträglichkeit. So findest du nach und nach deinen individuellen Mix aus natürlichen Heilmitteln – für ein gesundes Pferd und einen entspannten Stallalltag.

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