Pferd beim Fellwechsel unterstützen: Natürliche Tipps für Familien
So helft ihr eurem Pferd beim Fellwechsel – mit Bierhefe, Kräutern & Fellpflege. Praxistipps für starke Kids und gesunde Pferde.
Wenn das Pony unter dem Pelz leidet
Jedes Frühjahr verwandelt sich unser Stall in ein flauschiges Schlachtfeld: Haare fliegen, die Bürste verstopft und unser Nachwuchs wirft besorgte Blicke auf das kahlschlagende Pony. Für Eltern ist es ein Drahtseilakt: Einerseits sollen die Kinder beim Ausmisten helfen und das eigene Tier pflegen lernen. Andererseits ist der Fellwechsel ein natürlicher, aber kräftezehrender Prozess für das Pferd. Plötzlich fehlt Energie, die Haut juckt, das Fell wirkt stumpf und die Hufe können spröde werden. Kein Wunder, dass Kids und Eltern gleichermaßen ratlos sind – und sich fragen, wie sie ihren vierbeinigen Freund gesund und schmerzfrei durch diese Zeit begleiten können.
Wir haben in den letzten Jahren mit unseren eigenen Pferden unzählige Methoden getestet, Bücher gewälzt und Experten befragt, um einen praxistauglichen Leitfaden für Familien zu entwickeln. Damit eure Kinder nicht nur beim Ausmisten helfen, sondern auch echte Erfolge beim Fellwechsel erleben, teilen wir hier unsere besten Tipps: von der Ernährung über natürliche Zusätze bis zur Pflege-Routine – leicht verstänadlich und direkt umsetzbar.
1. Die richtige Ernährung: Power aus der Kraftfutter-Schüssel
Während des Fellwechsels steigt der Nährstoffbedarf erheblich. Um das Pferd optimal zu versorgen, setzen wir auf hochwertige Basisfuttermittel und gezielte Ergänzungen.
- Bierhefe liefert wertvolle B-Vitamine, Biotin und Spurenelemente wie Kupfer, die den Haut-, Fell- und Hufstoffwechsel ankurbeln. In Studien zeigten Pferde nach regelmäßiger Bierhefegabe ein glänzenderes Fell und selteneres Haarbrechen. Wir mischen täglich 50–100 g reine Bierhefe ins Kraftfutter – je nach Gewicht und Akzeptanz bei den Tieren.
- Pferd beim Fellwechsel unterstützen – für einen tieferen Einblick in die biologischen Abläufe und hilfreiche Praxis-Tipps.
- Omega-3-Fettsäuren aus Lein- oder Lachsöl (50 ml täglich) senken Entzündungsmarker und verbessern die Hautelastizität, was Juckreiz und Schuppenbildung entgegenwirkt.
2. Kräuter zur Stoffwechsel-Ankurbelung
Im Fellwechsel ist besonders der Leber- und Nierenstoffwechsel belastet. Sanfte Bitter- und Leberkräuter fördern Entgiftung und Regeneration.
- Mariendistel enthält Silymarin, das Leberzellen schützt und erneuert.
- Brennnessel regt den Stoffwechsel an und wirkt entwässernd.
- Löwenzahn unterstützt die Ausscheidung von Stoffwechselrückständen.
Ein bewährtes Kräuter-Mix-Rezept: 300 g Bockhornklee, 240 g Brennnessel, 240 g Löwenzahn und 150 g Mariendistelkraut mischen; 50 g der Mischung täglich ins Futter geben.
3. Fellpflege: Geduld und die richtige Bürste
Das Lieblingsprojekt der Kinder – tägliches Ausbürsten – ist tatsächlich nicht nur Beschäftigung, sondern auch Therapie und stärkt die Beziehung zu eurem Pferd:
- Beginnt mit einem weichen Striegel, um losen Pelz zu lösen, wechselt dann zur Nadelbürste, um verhakte Haare sanft herauszuziehen.
- Kreisende Massage-Griffe fördern die Durchblutung der Haut und unterstützen den Nährstofftransport.
- Ein Fellwechselhandschuh mit Gummiborsten sammelt hartnäckige Haare in einer Bewegung – schneller und ergonomischer als Bürsten.
4. Mineralstoffe & Spurenelemente: Feintuning für den Organismus
Oft fehlt es gerade in der Umstellungszeit an wichtigen Mikronährstoffen:
- Zink & Kupfer sind entscheidend für die Keratinbildung im Haar. Eine Supplementierung über Mineralfutter oder Pulver (Zink 2 mg/kg KG, Kupfer 0,5 mg/kg KG) sichert konstanten Zellaufbau.
- Biotin-Pasten (10 mg einmal wöchentlich ins Kraftfutter) unterstützen sowohl Fell als auch Hufqualität.
- Selen & Vitamin E schützen Zellen vor oxidativem Stress; besonders wichtig, wenn der Körper viel Energie in den Fellaufbau steckt.
5. Stallmanagement und Auslauf: Stress reduzierenv
Ein ruhiges Umfeld und moderate Bewegung unterstützen das Fellwachstum:
- Täglicher Auslauf an der frischen Luft fördert Kreislauf und Immunsystem. Ein leichter Galopp an der Longe stabilisiert das Fellwachstum.
- Strukturierter Tagesablauf mit festen Zeiten für Füttern, Putzen und Ausreiten beruhigt Kinder und Pferd gleichermaßen.
- Staubarmes Einstreu wie Holzpellets oder staubarme Späne schützt Atemwege und beugt Entzündungen vor, was positive Auswirkungen auf den Fellwechsel hat.
Fazit
Der Fellwechsel ist für Familien mit pferdebegeisterten Kindern eine lehrreiche Zeit, die Verantwortungsbewusstsein und Zusammenhalt fördert – gleichzeitig aber auch Kraft und Nährstoffe kostet. Mit gezielter Ernährung (Bierhefe, Omega-3), einem bewährten Kräuter-Mix, sorgfältiger Fellpflege und achtsamem Stallmanagement begleitet ihr euer Pferd optimal durch die Wechselmonate. Achtet auf die richtige Versorgung mit Mikronährstoffen (Zink, Kupfer, Biotin, Selen & Vitamin E) und schafft feste Routinen, um Stress zu minimieren.
Wir sind keine Tierärzte, sondern teilen unsere eigenen, praxiserprobten Wege. Bei Unsicherheiten oder schwerwiegenden Symptomen holt bitte immer den Rat eures Tierarztes ein. Probiert die vorgestellten Methoden aus, passt Dosierungen an euer Pferd an und dokumentiert Wirkung sowie Verträglichkeit – so findet ihr euren perfekten Fahrplan für einen gesunden Fellwechsel.